CIL Frankfurt > Methodik

Die Entwicklung von Methoden spielt eine herausragende Rolle für die Dialogarbeiten der CIL.

Einige Stichworte in Kürze:
  • Die Teilnehmenden als ‚organische Experten‘ [1]
    Die Teilnehmenden werden von den Partnerorganisationen entsandt. Ihre Erfahrungen , ihre Expertisen und Bedürfnisse sind gefragt.
    An den Orten, an denen internationale Begegnungen stattfinden, erweitert sich der Kreis der Mitwirkenden um die jeweilige lokale Basis.
  • An der Bestimmung der in der Alltagspraxis verbundenen organischen ExpertInnen und NutzerInnen erweist sich die Dialog-Arbeit der CIL als Ansatz aus der Aktionsforschung. 
    Hierin spielt das Verhältnis zwischen Praxis und Theorie ebenso wie zwischen Lernenden und Lehrenden eine herausragende Rolle. Nicht fremde Experten, sondern diejenigen, die eigenen Nutzen haben, lernen aus ihren Erfahrungen und aus ihren Fehlern.
    Ein derartiger Dialog soll zum Ziel haben, einerseits das Selbst und seine Position in der Gesellschaft zu reflektieren, und andererseits die Menschen zu ermächtigen, die Strukturen aktiv zu beeinflussen.
  • Die Moderation
    Ein fruchtbarer internationaler (-kultureller) Diskurs setzt einen gangbaren Weg und ein gezieltes System an Impulsen und Herausforderungen für die Teilnehmenden voraus. Sie müssen für den/die Einzelne/n ein sicheres Zeichen setzen, dass der individuelle Beitrag unerlässlich ist und dazu verführen, diesen Beitrag auch wirklich einbringen zu wollen.
    An dieser Stelle spielt die Moderation eine zentrale Rolle. An ihren Fähigkeiten liegt es, wie weitgehend sich die Beteiligten auf einen Prozess einlassen, der ihnen oftmals kulturell und individuell zuwiderläuft, einen fruchtbaren Diskurs im Internationalen aber erst ermöglicht.
    Moderation ist in diesem Kontext der Garant für das Beschützt-Sein und die Wertschätzung dessen, was der/die Einzelne an Erfahrung mitgebracht hat.
  • Internationale Arbeit bezieht ihren Sinn-Zusammenhang im Wesentlichen aus den Distanznahmen über das als fremd Erlebte hin auf sich selbst. Das Lernen ist ein Lernen, das mit Hilfe der Distanz das sonst so Nahe und Vertraute erneut in den Blick nimmt.

Mehr zur Methodik der CIL hier:

[1] Der Begriff ‚organischer Experte‘(wir begegneten ihm in den neunziger Jahren bei Arbeiten in Nicaragua), lehnt sich an den Begriff ‚organischer Intelektueller‘ an, den Antonio Gramsci in seiner politischen Theorie entwickelt. Nach Gramscis Auffassung schafft sich jede soziale Klasse oder Schicht organisch ihre Intellektuellen, die die Funktion übernehmen, das Bewusstsein von der Bedeutung der eigenen Gruppe zu formulieren. Vgl. Schreiber,U.: Die politische Theorie Antonio Gramscis. Argumente Studienhefte 55, Berlin 1984, 53 ff.